Das Trauma
Ein Trauma entsteht, wenn in den gewöhnlichen Fluss unseres Lebens ein außergewöhnliches Ereignis tritt, welches das Nervensystem nicht verkraften kann.
Ein Trauma ist eine normale Reaktion des Körpers auf ein unnormales Erlebnis.
Traumatische Erlebnisse sind Ereignisse, die ein Mensch in seiner normalen Erlebniswelt nicht verarbeiten kann.
Auslöser können Kriege, Naturkatastrophen, Unfälle, schwere Geburten, Operationen, Zahnarzt-oder Arztbesuche, Gewaltakte, wie z.B. Vergewaltigung oder Misshandlungen sein. Auch wenn ein Kind oder ein junger Mensch mit Worten und Taten seelisch und körperlich missbraucht wird, in seiner Einzigartigkeit abgewertet oder ständig kritisiert wird.
Trennungen aller Art oder ein plötzlicher Tod von geliebten Menschen, eine schwere Krankheit oder auch Behandlungsfehler sowie Vergiftungen können zu einem schweren Trauma führen.
Bei sensiblen Menschen und besonders bei Kindern reicht es oft aus, dass ein Film im Fernsehen, im Kino oder ein Bild in der Zeitung aus, um ein Trauma mit schwerwiegenden Folgen auszulösen. Viele Videos und Computerspiele mit brutalen Gewaltszenen sind bereits für unsere Kleinsten zugelassen oder sie bekommen von den älteren Geschwistern einige Szenen mit, die das kindliche Gehirn permanent überlasten.
Selbst Kinderfilme, die im ersten Moment niedlich und harmlos wirken, haben erschreckenderweise oft das Thema Brutalität, Angsteinflößung und Gewalt mit eingewebt, ohne dass es auf den ersten Blick so scheinen mag. Unser Gehirn nimmt ungefiltert diese versteckten brutalen Botschaften auf und speichert sie unbewusst.
Ein Schock oder ein wirkliches Trauma ist oft die unbemerkte Folge.
Ich nehme mal das Beispiel eines Autounfalls heraus, um zu verdeutlichen, was bei der Entstehung eines Traumas passiert.
Trauma am Beispiel eines Autounfalls
Wir fahren über die Autobahn und urplötzlich knallt es vor uns. Wir sehen, wie Autos ineinander fahren. Das Ereignis geschieht sehr schnell, sehr intensiv und unerwartet.
In diesem Augenblick gerät der Körper in eine Schock Situation, in der sowohl auf der körperlichen als auch auf der Gefühlsebene heftige Reaktionen ablaufen, ohne dass sich der Betroffene dessen bewusst ist. Die Gefühle überrollen uns in diesem Moment.
Soll ich nun kämpfen, weglaufen, in diesem Fall ausweichen oder mich ergeben, das hieße draufhalten?
Ein Berg von Emotionen stürzt auf uns ein, wenn wir die Kontrolle über unser Fahrzeug verlieren und plötzlich realisieren, dass der unvermeidbare Zusammenstoß bevorsteht.
Es kommt Panik, starke Angst und Unsicherheit auf, wie wir nun reagieren sollten.
Gefühle von Hilflosigkeit kommen hinzu.
Symptome der Anspannung, Schwindel, Übelkeit, Verkrampfung, Atemnot, Herzrasen, Schwitzen und viele weitere Symptome stellen sich schlagartig ein.
Die Ausweglosigkeit in einem solchen Moment lässt manche in Todesangst absacken, was oft einen totalen Realitätsverlust zur Folge hat.
Nun fahren wir stark gebremst hinten auf den vorderen Wagen auf und überlebten den Unfall, Gott sei Dank nur mit einem großen Schock.
Dieses Geschehen, sprichwörtlich auch „mit einem Schrecken davongekommen“
kann unbehandelt und oft längere Zeit sogar unbemerkt, der Anfang von einer „Hölle auf Erden“ werden. Nun kann es zu einer posttraumatischen Belastungsstörung kommen.
Die posttraumatische Belastungsstörung
Nach einem solchen Ereignis ist es ganz normal, dass dabei alle körperlichen und seelischen Funktionen aus dem Ruder geraten. Viele von ihnen zeigen starke akute und später chronische Belastungsstörungen.
Dabei kann sowohl, wie in diesem Beispiel, der Fahrer als auch der Beifahrer oder sogar der Zuschauer diesen Schock erleben.
Selbst Bilder von der Hilflosigkeit und den Anblicken von z.B. verletzten Menschen können einen Schock auslösen.
Manche Menschen machen aus Selbstschutz so dicht, dass Reaktionen auf dieses Geschehen erst nach Wochen oder Monaten hochkommen und das Ganze die Person noch einmal neu erleben lassen.
Beschwerden, die bei einem Trauma eingefroren werden, sind z.B.
- Schmerzen in verschiedenen Bereichen,
- Magen-/- Darmprobleme jeder Art
- Schlafstörungen mit Alpträumen
- Appetitstörungen
- Herzrasen
- Schwitzen oder Frieren
- bleierne Müdigkeit
- Sprachstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Sehstörungen z.B. unscharfes Sehen Hörprobleme z.B. Tinnitus oder Schwerhörigkeit
- Haarausfall
- Verlust der Lebensfreude
- Aggression z.B. unbeherrschtes Handeln
- Kopfschmerzen bis hin zur Migräne
- Konzentrationsprobleme
- Angstzustände oder Panik vor unerklärlichen Dingen
Folgen aus all den vielen Symptomen, die auftauchen können, sind oft
Gefühl von innerlicher Trennung
Gefühl neben sich zu stehen
Gefühl von Unsicherheit
Gefühl von Minderwertigkeit
Gefühl nicht beachtet zu werden
Gefühl allein zu sein mit allem
Gefühl sich alledem entziehen zu wollen
Gefühl unverstanden zu sein
Gefühl nicht ernst genommen zu werden
Gefühl der Überforderung
Gefühl des innerlichen aufgeben wollen
Gefühl der Überforderung
Gefühl keine Antworten zu bekommen
Gefühl sehr krank zu sein
Gefühl in einer Falle zu sitzen
Gefühl von großen Mauern um sich herum
Gefühl der Abspaltung vom eigenen Ich
Gefühl von starker Einsamkeit
Gefühl von innerer Kälte
Gefühl die Kontrolle zu verlieren
Gefühl von Versagen
Gefühl der Apathie
Gefühl von Leblosigkeit
Gefühl der Taubheit im Körper
Gefühl wie gelähmt oder erstarrt zu sein
Ein Mensch, der an seinen unbewussten Trauma Symptomen leidet, geht oft jahrelang durch die Hölle.
Da unsere Seele im Moment der Entstehung des Traumas nicht in der Lage war, diese unerwarteten Ereignisse zu verarbeiten, hat unser Körper diese ganzen Gefühle, Symptome und Emotionen eingefroren und ins Unterbewusstsein abgelegt.
Diese eingefrorenen Erlebnisse binden eine kaum vorstellbare Kraft, die dem Betroffenen in diesem Zustand nicht mehr zur Verfügung steht.
Der Betroffene denkt meistens, dass das Geschehene zu den Akten gelegt wurde und es ihn nicht mehr berührt. Doch das Gegenteil ist der Fall, denn die gesamten emotionalen, körperlichen und psychischen Reaktionen sind nicht verloren gegangen, sondern können bei vielen Gelegenheiten unerwartet auftauchen und das ganze Geschehen wieder aufleben lassen.
Das geschieht durch so genannte Trigger. Das sind Auslösemomente, die in irgendeiner Form an das Trauma geschehen erinnern.
Ich hatte es im Vorfeld ja bereits angeschnitten, wiederhole es an dieser Stelle noch einmal, da es wichtig ist zu verstehen, dass all die Wiederholungen in Ihrem Leben einen Hintergrund besitzen. Diese Auslöser können in unserem Beispiel quietschende Reifen, Autos, ein Knall, ein anderer Unfall, zusammenstoßende Gegenstände, der Geruch von Gummi oder sogar die Straße mit all ihren Schildern sein. Jedes Detail, das mit dem Unfall in Zusammenhang gebracht wird, kann das ganze Geschehen in uns wieder auslösen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob der Unfall oder das Geschehene weit zurück liegt oder erst gestern passiert ist. Gnadenlos spielt das Trauma sein Programm in aller Heftigkeit wieder ab.
Das Wiedererleben des Traumas kann sich aber auch in Form von immer wiederkehrenden Alpträumen zeigen oder durch quälende Erinnerungen während des Tages, die lange Zeit keinen Sinn ergeben können.
Viele unter Ihnen fühlen sich „emotional taub“ und losgelöst besonders in Bezug auf andere Menschen. Die Stimmung schlägt um in Depression, Hilflosigkeit, Zweifel an sich selbst und seinen Fähigkeiten, Ängstlichkeit selbst alltäglichen Dingen gegenüber. Häufige Stimmungsschwankungen, Grübeleien und Verleugnung pflastern das Trauma Bild.
Konzentrations- und Entscheidungsschwierigkeiten sowie plötzliches Weinen, Verbohrtheit, Gefühl des ruiniert und ausgeliefert seins kommen hinzu. Einige fühlen sich grundlos schuldig, erniedrigt oder einfach von allem Guten verlassen.
Bild der Einsamkeit
Es werden plötzlich Situationen und Orte gemieden, die unbewusst an das Trauma erinnern. Selbst der Jahrestag des Geschehens kann Auslöser einer erneuten Wiederbelebung sein.
Ein anders Thema ist ein Gewaltakt wie z.B. eine Vergewaltigung oder Schläge jeder Art. Das können verbale wie auch seelisch körperliche Angriffe sein.
Auch hier fühlt der Betroffene sich unfähig, sich zu wehren, besonders wenn das alles unter Androhung von noch mehr Gewalt oder Strafe geschieht. Oft sieht ein Elternteil weg und
duldet, dass das Kind missbraucht wird. Das führt dann oft zu einem massiven Vertrauensverlust und zu starken unterdrückten Aggressionen.
Einige lassen alles über sich ergehen, wenn es dem Erhalt des eigenen Lebens dient.
Auch in diesem Schockerlebnis brennen sich die Emotionen, Gefühle und Symptome fest. Nur sind diese Erinnerungen meist an Personen gebunden, was das Ausmaß an Hass und Rachegefühlen nur vermuten lässt, vor allem wenn es in der eigenen Verwandtschaft passiert.
Hier kommen womöglich Ekel, Abscheu, sich beschmutzt, ungeliebt, ungerecht bestraft oder behandelt fühlen, angegriffen werden, oder auch das starke Gefühl, missbraucht zu werden, hinzu.
Im weiteren Leben werden nun durch die negative unbewältigte Macht des Traumas immer wieder Situationen oder Menschen angezogen, die in irgendeiner Form Gewalt ausüben können.
Bei vielen Menschen wiederholt sich dieser Akt der Gewalt unwillkürlich in verschiedenen Formen im Laufe des Lebens, so dass sie den Glauben an sich selber verlieren.
Das Gute an diesem Buch ist, ich möchte Ihnen zeigen, dass sie weder eingebildet noch verrückt sind, wenn sie unter den Folgen eines Schocks oder Traumas leiden.
Deshalb möchte ich Ihnen mehrere Möglichkeiten an die Hand geben, um aus dieser Hölle auszusteigen.
Es gibt Wege, die Sie gemeinsam mit vielen Helfern, die Ihnen zur Seite stehen, gehen können, um diesen Alptraum zu beenden.
Erst mal möchte ich Ihr Bewusstsein etwas vertiefen, damit Sie ahnen können, was eventuell in der Heilungsphase auf Sie zukommen kann.
In 50% aller Trauma Fälle löst sich das Geschehene von selber nach einiger Zeit auf. Das passiert, wenn der Betroffene sofort nach dem Ereignis Trost und Hilfe, aber auch Verständnis, bekommt.
Die anderen 50% sollten sich auch nach Jahren noch geeignete Hilfe suchen, um aus ihrer posttraumatischen Belastungsstörung heraus zukommen.
Ein Satz zur Klärung ist mir sehr wichtig und hebt schon viele Zweifel auf
Ein Trauma hat nichts mit Geisteskrankheit, Einbildung oder Schwäche zu tun. Jeden können ein oder sogar mehrere Traumata im Leben treffen und fast jeder auf seine Art fühlt sich davon überrollt und hilflos ausgeliefert.
Das liegt daran, dass sich Symptome und Emotionen sowie Gefühle immer wieder in gleicher Heftigkeit in Ihr Leben drängen, ohne dass sie selber eine Chance haben, das zu verhindern, bevor es als Trauma erkannt und auch behandelt wird.
Diese Hilflosigkeit ändert sich erst dann, wenn das Trauma bearbeitet und die gebundene und eingefrorene Trauma-Energie wieder freigesetzt wird.
Die häufigste Frage, die sich in diesem Zustand so mancher Früh-Traumatisierte (das heißt im Kleinstkindes alter entstanden) stellt, ist:
,,wer bin ich wirklich“
oder
,,wie wäre ich geworden, wenn dieses schreckliche Erlebnis mein Leben nicht nachhaltig verändert hätte?“
Meine Erfahrung als Gesundheitsberaterin ist,
dass viele ab dem 40. Lebensjahr erst erfahren, dass sie irgendwann im Leben traumatisiert wurden. Dann zeigen sich nicht selten die ersten sogenannten Burnout-Symptome. Alle Systeme, die bis dahin noch irgendwie funktioniert haben, brechen mit einmal zusammen und Schmerzen aller Art, Angstzustände und Schlafstörungen breiten sich aus. Plötzlich ist uns alles zu viel, was sonst noch irgendwie kompensiert werden konnte.
Der Körper steht nur noch unter Stress, weil die Abwehr- und Verdrängungsmechanismen immer mehr zum Erliegen kommen. Der Körper „vergiftet“ immer mehr an den Stresshormonen und den körpereigenen Abfallstoffen. Wassermangel verschlechtert jetzt oft das Symptombild und es kommt zu Notprogrammen im Körper. Meine Erfahrung ist, dass an dieser Stelle meist aus Verzweiflung und Ohnmacht, aber auch aus Unwissenheit zu Psychopharmaka gegriffen wird. In der Hoffnung, dass damit alle Probleme gedeckelt werden und der Körper so weiterleben kann wie bisher. Das ist gerade bei Traumata ein Trugschluss, der schlimme Folgen haben und leider auch nicht zu einer Heilung führen kann.
Auch massive Wechseljahrsbeschwerden können sich wegen lange unterdrückter Gefühle und fehlender Selbstfürsorge und Liebe jetzt bemerkbar machen. Die Natur hat dafür Gott sei Dank gute natürliche Hilfen, die neben wertvollen Gesprächen Ihr Leben wieder ins Gleichgewicht und zu neuer Lebensfreude bringen kann.
Wichtig ist, sich einer Person anzuvertrauen, z.B. ein guter Therapeut oder ein Seelsorger, der sich mit Traumata und Burnout auskennt, um gemeinsam einen effektiven Weg aus dieser Sackgasse herauszufinden. Unsere Seele hat Schlimmes erlebt und braucht Hilfe und jeder Schmerz und jede erlittene Not will gesehen werden. Ihr verletzter Körper braucht in dieser Zeit Hilfe und wertvolle Unterstützung. Gute Nährstoffe und natürliche Aufbaustoffe, so dass Depressionen und Schmerzen gelindert werden und auf lange Sicht die Ursachen
bearbeitet werden können. Das Zuviel an allem, was belastet, und ein Zuwenig an allem, was uns gut tut, ist die Ursache für den Zustand, unter dem ein traumatisierter Mensch, aber auch ein ausgebrannter Mensch (Burnout) leidet. Geben Sie sich jetzt die Zeit und nehmen Sie Ihren Körper ernst, jedes Symptom hat Ihnen etwas zu sagen.
Nun haben Sie sich einen Einblick verschaffen können, wie vielfältig, umfangreich und zugleich tief greifend und fesselnd dieses Thema ist.
Gerne helfe ich Ihnen dabei, Ihr Leben neu zu ordnen. Dazu kann ich Ihnen ein Beratungsgespräch anbieten, gerne auch telefonisch.
Es gibt sehr gute natürliche Produkte, die Ihrem Körper dabei helfen, das momentane Tief zu überwinden, Schmerzen zu lindern und zu neuem Lebensmut und Vitalität zurückzufinden.
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